Mittwoch, 31. Oktober 2012

Das Wunder von der Ostalb ist ausgeblieben

Aalen - "Oh, wie ist das schön; oh, wie ist das schön; so was hat man lange nicht geseh'n; so schön; so schön." Dieses Lied haben die Anhänger des VfR Aalen zwar auswendig in ihrem Repertoire, doch Grund es zu singen hatten sie nicht. Denn nach 90 einseitigen Minuten in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund war es der Titelverteidiger, der sich beim locker herausgespielten 4:1-Sieg feiern lassen konnte.


Schade für die Mannschaft von VfR-Coach Ralph Hasenhüttl, der zusammen mit seinem Kollegen Jürgen Klopp den Trainerschein gemacht hatte. Entsprechend herzlich fiel die Begrüßung zwischen dem Österreicher und dem gebürtigen Schwaben aus, dessen Team anschließend nicht mit schönem Offensivfußball geizte. Die Hausherren rannten zumeist hinterher, kamen oft den entscheidenden Schritt zu spät. Ja, man konnte den vielbesungenen Klassenunterschied in der Hans-Scholz-Arena klar erkennen.

Vor 13 251 Zuschauern belegten die Treffer von Mats Hummels (22.), Marcel Schmelzer (32.), Mario Götze (50.) und Julian Schieber (79.) eindrucksvoll, zu was der BVB im Spiel nach vorne in der Lage ist. Besonders der feine Lupfer von Shootingstar Götze sorgte für Erstaunen auf der Ostalb. Der Tabellenachte aus Liga zwei, bei dem Michael Klaus mit einem direkt verwandelten Freistoß traf (87.), war "Schwarz-Gelb" einfach nicht gewachsen. 

Zwar begannen die Gastgeber couragiert, versuchten früh zu stören und selbst das Spiel zu machen (Foto: Aron Willers). Allerdings verlor Aalen mit zunehmender Spieldauer den Zugriff aufs Mittelfeld, die Abstände in der Defensive waren zu groß. Genau in diese Lücken stieß der Favorit aus Westfalen immer wieder hinein, kombinierte ähnlich erfrischend wie vor einer Woche gegen die "Königlichen" von Real Madrid.

Dass aber die Elf aus der 67.000-Einwohner-Stadt nichts mit dem Starensemble aus der spanischen Hauptstadt gemeinsam hat - außer vielleicht der weißen Farbe im Trikot - spielte dem Meister in die ohnehin sehr guten Karten. Dortmund war in den Zweikämpfen körperlich robuster, ließ den Ball schneller zirkulieren und nutzte Fehlpässe des Aufsteigers ins Fußball-Unterhaus gnadenlos aus. Es hätte eben alles passen müssen beim VfR, doch das Wunder von der Ostalb blieb aus.

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