Montag, 24. August 2015

Ein Medienprofi geht unbeirrt seinen Weg!

Köln - Stefan Raab ist seit heute Nachmittag aus der Sommerpause zurück. Gerade eben wird seine erste Sendung des TV-Formats "TV Total" bei ProSieben ausgestrahlt. Der 48-Jährige wirkte bei der Aufzeichnung in den Brainpool-Studios erholt, spontan und witzig wie selten.


Denn im Gegensatz zu vielen anderen Shows musste "König Lustig" (Foto: TS) - wie ihn die Medien einst tauften - erstaunlich selten ablesen, leistete sich vergleichsweise wenig Versprecher und lieferte sich mit Ralf Möller das eine oder andere Wortduell, das - im Gegensatz zu vielen anderen Dialogen mit Gästen - nicht abgesprochen oder eigens dafür insziniert wirkte.
 
Dass der Hollywood-Schauspieler dann auch noch Arnold Schwarzenegger per Videotelefonie ins Studio schaltete und dem ehemaligen "Mister Universe" aus Österreich somit zu seinem allerersten Auftritt bei "TV Total" verhalf, brachte den Metzgerssohn aus Köln völlig aus dem Häuschen.

Da fiel es auch kaum ins Gewicht, dass sich "Arnie" aus dem fernen Kalifornien nur zu einem breiten Grinsen und einem knappen "Viel Spaß" hinreißen ließ. Im Gegensatz zum aufgedrehten Raab wirkte der "Terminator" müde und erschöpft, schließlich war Schwarzenegger gerade erst aus China zurückgekehrt.

Ob Stefan Raab, der demnächst wieder den "Bundesvision Song Contest" moderieren wird, sich von Sprungtürmen ins Wasser stürzt oder sich bei "Schlag den Raab" eneut mit ausgewählten Kandidaten um Millionengewinne duelliert, jedoch tatsächlich sein Versprechen einlöst, darf bezweifelt werden.

Denn Raab hatte bei der "EinsLive-Krone" gesagt, er würde mit Möller in einer Fortsetzung von "Haialarm auf Mallorca" mitwirken. Eine Film, über den sich Stefan Raab in den vergangenen Jahren stets und in schönster Regelmäßigkeit lustig gemacht hatte. Ja, das kann er - der, der Ende 2015 in den TV-Ruhestand geht. Aber er kann auch noch immer herzhaft über sich selbst lachen.

Es wird schwer sein, diesen Mann ab 2016 zu ersetzen. Denn es gibt nur wenige, die diese Mischung aus derbem Humor, blanker Selbstironie und "Stand-up-Entertainment" so gut beherrschen, wie es der ehemalige VIVA-Moderator seit 1999 getan hatte. Das wird auch der Privatsender selbst erkennen, dass dessen vermeintlichen Nachfolgern Joko und Klaas diese Fußstapfen viel zu groß sind.

Sonntag, 9. August 2015

"Hauptsache, es hat sich keiner verletzt!"

Karlsruhe - Der FC Bayern München ist in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Gegen den Oberligisten FC Nöttingen gewann der Mitfavorit am Ende mit 3:1. Während der gesamten Partie bei sommerlicher Hitze im Karlsruher Wildpark machten die Bayern nur das Allernötigste.


Wer vor 29.486 Zuschauern eine Gala der Bayern-Stars in Nordbaden erwartet hatte, der wurde bereits bei der Verkündigung der Aufstellung auf den Boden der Realität zurückgeholt. So saßen Manuel Neuer, Arjen Robben, Thomas Müller und Xabi Alonso "nur" auf der Bank, Thiago Alcantara war sogar in der bayerischen Landeshauptstadt geblieben.

Dafür konnte Sven Ulreich zwischen den Pfosten debüttieren und auch Arturo Vidal stand in der Startelf. Darüber hinaus durfte Mario Götze von Beginn an auflaufen und zählte in den Anfangsminuten zu den Aktivposten. Auch die mitgereisten Anhänger der "Roten" waren bei Temperaturen über 30 Grad kaum zu bremsen und verwandelten das Auswärtspartie in ein Heimspiel - zumindest akkustisch.

"Wasser für alle oder Krawalle!?" skandierten sie kurz vor der Halbzeit, als das spätere Endresultat bereits erreicht war. Nach Vidals Elfmeter in der 5. Minute, staubte Niklas Hecht-Zirpel zum vielumjubelten Ausgleich ab (16.). Gerade einmal 81 Sekunden später brachte Götze den deutschen Rekordmeister wieder in Führung, in der 26. Minute erhöhte Robert Lewandowski auf 3:1. 

Während die Bayern-Fans von freiwilligen Helfern mit dem Feuerwehrschlauch tatsächlich nass gemacht wurden, blieb dieses Schicksal ihren Lieblingen gegen den FCN erspart. "Hauptsache, es hat sich keiner verletzt und wir sind eine Runde weiter", sagte FCB-Kapitän Philipp Lahm, der in der 55. Minute für Arjen Robben den Platz verließ. Doch auch der ließ es vergleichsweise ruhig angehen.

Sonntag, 2. August 2015

Eine Aktion, die den Rennsport schwer belastet!

Spielberg - Die beiden Läufe des Deutschen-Tourenwagen-Masters (DTM) im österreichischen Spielberg sind von einem Skandal überschattet worden. Audi-Pilot Timo Scheider war auf Robert Wickens (Mercedes) aufgefahren, der dadurch den davor fahrenden Pascal Wehrlein touchierte. Das Rennen auf regennasser Piste gewann übrigens Mathias Eckström auf Audi.


Zurück zu angesprochenem Manöver (Screenshot: Youtube), das es in dieser Rennserie in ähnlicher Form in den vergangenen Jahren schon mehrfach gegeben hatte. Wenn, ja wenn nicht ausgerechnet der Meisterschaftsführende Wehrlein betroffen gewesen wäre. Und Scheider darüber hinaus von Audi-Motorsport-Chef Dr. Wolfgang Ullrich zu dieser Aktion angewiesen wurde.

Denn Ullrich - so ist es klar und deutlich im TV zu hören gewesen - funkte dem Routinier folgendes zu: "Timo, schieb ihn raus!". Dass der 36-jährige aus dem rheinland-pfälzischen Lahnstein dieser Aufforderung prompt folgte, wirft einige Fragen auf. Schließlich ist der zweimalige Champion als einer der fairsten Fahrer der vergangenen Jahre bekannt - zumindest bis heute.

Scheider erklärte hinterher, dass man sich gerne die Daten anschauen könne, wer wann gebremst habe. Und sein Vorgesetzter wollte sich zunächst gar nicht so recht an diesen Funkspruch erinnern. Das brachte nicht nur den betroffenen Hauptkonkurrenten mit dem Stern am Auto auf die Palme. Denn für beide Mercedes-Piloten endete der Lauf im Kiesbett.

Auch viele Experten, Fans und Beobachter der Szene verurteilten die Vorkommnissen aufs Schärfte. Während der Fahrer bereits bestraft wurde und folgerichtig eine Disqualifikation hinnehmen musste, wird noch über eine Maßnahme gegen die Autobauer aus Ingolstadt beraten. Es wäre schon seltsam, wenn das Team keine Sanktionen bekommen würde.

Fest steht, dass dieser "Rennunfall" dem Ansehen der DTM und des gesamten Motorsports nachhaltig geschadet haben dürfte. Zudem musste und muss sich Timo Scheider auf seiner Facebook-Seite einiges anhören, mitunter sogar wüste Beschimpfungen weit unter der Gürtellinie. Doch: All das hätte leicht verhindert werden können - ganz leicht!